Bagzárak die Minengilde

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Ein überaus bedeutsame Organisation oder besser Gilde im Chanat ist die Minengilde. Nicht wenige Fremde hätten sich durch Kenntnisse über die Minengilde ein unschönes und arbeitsreiches Schicksal ersparen können, weshalb einem jeden Leser geraten sei diesen Text mit Bedacht zu lesen!

Als um das Jahr 670 kE erstmals in vollem Umfang die Größe und die wirtschaftliche Bedeutung der llardrischen Erzvorkommen ersichtlich wurden, sah sich der Khan vor ein nicht unerhebliches Problem gestellt. Es erschien wichtig - um nicht zu sagen zwingend notwendig - die Erzförderung und -verarbeitung in großem Stil anzugehen, um den rapide steigenden Bedarf an Rohmetallen und fertigen Schmiedewaren im aufstrebenden Chanat zu decken. Zugleich herrschte innerhalb der llardrischen Grenzen ein ganz offensichtlicher Mangel an erfahrenen Bergleuten, Eisengießern und Schmieden. Um diesen Problemen zu begegnen, gestattete der Khan dem Zwergen Montanack die Gründung einer Minengilde. über die Herkunft Montanacks ist nur wenig bekannt. Jedoch steht zweifelsfrei fest, dass er über große Erfahrung im Bergbau und der Gesteinskunde verfügt. Zudem sind seine Fähigkeiten als Geschäftsmann beinahe Legende im Chanat. Gewisse Quellen geben zudem an, dass Montanack dem Greifenburger Land entstammt und wegen verschiedener Vergehen aus dem dortigen Zwergenclan verstoßen wurde. Grundlage der Minengilde stellt der „Erzvertrag“ von 672 kE dar, welcher zwischen dem Khan und Montanack geschlossen wurde. Die Bedingungen des Vertrages seien hier in kurzer Form dargelegt.

Die Bagzarak ist berechtigt im ganzen Chanat nach Erzvorkommen und anderen Bodenschätzen zu suchen. Ausgenommen sind nur die Randregionen der Städte und Siedlungen – hier ist es den Bewohnern gestattet für den Eigenbedarf ihrer Regionen zu schürfen und zu graben. Zudem verbieten so genannte Knochenerlasse des Khan in einzelnen Regionen die Arbeit der Gilde. Die Gründe dafür bleiben dem hohen Khan selbst überlassen. Weiterhin darf die Minengilde Erzminen anlegen und ausbauen. Fundorte anderer Bodenschätze müssen hingegen an den Khan gemeldet werden. Dieser setzt dann andere Personen oder Gruppierungen ein, um an die dortigen Bodenschätze zu kommen. Alchoka ist in jedem Jahr genaustens über die Schürfergebnisse, Zustände der Minen usw. zu unterrichten. Von den gewonnenen Roherzen wird ein genau festgelegter Prozentsatz an den Khan geliefert (variiert ja nach Art und Qualität der Erze – macht aber in etwa zwei der Drittel der Schürfergebnisse aus). Der Rest bleibt Gewinn der Minengilde.

Zudem kann der Khan für sich und seine Molochai jederzeit Zutritt zu allen Minen der Bagzarak verlangen und hat die Möglichkeit die jährliche Schürfmenge zu begrenzen.

Um den Einfluss der Bagzarak zu beschränken, verbietet ihr der „Erzvertrag“ die Weiterverarbeitung gewonnener Erze. Ausgenommen hiervon ist allerdings der Anteil der Erze, welchen die Minengilde für sich beanspruchen darf. Zudem zeichnet sich in den letzten Jahren die Tendenz ab, dass sich die Minengilde immer wieder über dieses Verbot hinwegzusetzen versucht.


Trotz all dieser Verbote, Bestimmungen und Reglementierungen ist die Bagzarak ein nicht zu unterschätzender Machtfaktor in Wirtschaft und Politik des Chanates. Vertreter Montanacks weilen ständig in Alchoka und haben stets die Interessen und Ziele ihrer Gilde im Blick. Es wird gemunkelt, dass es hinter den Kulissen bereits erbitterte Streitigkeiten und handfeste Auseinandersetzungen zwischen den Molochai des Khan und der Minengilde gab. Und die Gilde vermittelt weiterhin keinesfalls den Eindruck, dass sie das Interesse an einer Expansion und der Vergrößerung ihrer Machtsphäre verloren hätte.


Neben der Historie und anderen Hintergründen gilt es auch zu erwähnen, dass die Bagzarak in ihren Bergwerken und Minen von jeher eine große Anzahl von Sklaven einsetzt. Dies ist im Chanat an sich nichts ungewöhnliches, doch fällt die Minengilde immer wieder durch eine besonders aggressive Beschaffung neuer Arbeitskräfte auf. Gerüchten zufolge sind ihre Sklavenjäger nicht gerade zimperlich und so mancher reisende Händler oder umherziehende Abenteurer fand sich nach einem professionellen Schlag auf den Hinterkopf in einem Bergwerksstollen wieder – und das häufig für den Rest seines Lebens. Gelegentlich sollen sogar abgelegene Siedlungen im Chanat von der Minengilde überfallen werden, was aber in Anbetracht der schon sprichwörtlichen Wehrhaftigkeit der llardrischen Bevölkerung eher den Mythen und Legenden zuzuordnen ist. Für fremdländische Reisende gilt aber weiterhin die Warnung: „Hütet euch vor der Minengilde!“ Die seltsame und manchmal verwirrende Angewohnheit der Minengilde ihren Bergwerkssklaven Bezeichnungen wie „Herzog“, „Graf“, „Baron“ oder „Erzmagier“ zu verpassen beruht ebenfalls auf der Historie der Gilde. Einige der letzten enteigneten Adelsfamilien wurden in der Zeit nach der Gildengründung des Hochverrats für schuldig befunden und verschwanden auf Nimmerwiedersehen in den Minen. Seit dieser Zeit heißen die Lorenschlepper „Herzog“, die Vorgräber „Graf“ und so weiter.

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