Gweros

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Als die Götter das Land den Sterblichen überließen, siedelten mehrere menschliche Stämme auf dem Gebiet der heutigen Silbermark. Unter dem Schutz ihrer Totemgeister wuchsen und gediehen sie nebeneinander. Einer dieser Stämme folgte dem Bären. Ein damals mürrischer Eigenbrödler, der wenig Interesse an der Welt, oder dem eigenen Stamm zeigte. Ebenso innengerichtet verhielt sich der Stamm, über dessen ursprüngliches Siedlungsgebiet nur noch bekannt ist, dass es sich zwischen einem Berg und einem Fluss befunden haben soll. Einige der anderen Stämme blickten hingegen über ihre Grenzen hinaus und besonders ein Stamm hatte Gefallen an den verborgenen Ressourcen des Bären gefunden. Anfänglich lieferte sich der Stamm der Otter mit den Kindern des Bären nur kleine Scharmützel, doch die Gier nach dem Kupfer, welches unter dem Berg der Bären schlummerte, trieb die Ottern unermüdlich zu Kämpfen an und schließlich hatten sie die äußeren Gebiete überrannt. Die Bären waren zwar ungeübt im Kampf, aber in der Stunde der größten Not, schlossen sie sich zusammen und verteidigten jeden Meter ihres Territoriums bis aufs Blut. Es waren diese unnachgiebigen Kämpfe, die das Interesse des Schutzgeistes weckten. Nun, da Gweros die Menschen, als seines Schutzes für würdig befunden hatte, griff er ins Kampfgeschehen ein. Gweros erschlug die Otter und mit ihr fielen etliche ihrer Anhänger, jedoch zahlte er einen hohen Preis.


Inhaltsverzeichnis

Das Gift der Otter:

Mit jedem Tag der verstrich, breitete sich das Gift weiter über Gweros Körper aus. So wuchsen seine Schmerzen stetig und drohten ihn letztendlich in den Wahnsinn zu treiben. Während die Schamanen des Bären nach einer Heilung für ihren Schutzgeist suchten, bat der Häuptling die anderen Stämme um Hilfe, aber alle Bemühungen blieben ohne Erfolg. Die einzige Hilfe versprach ein Botschafter aus dem Stamm der Otter. Als Preis für das Gegengift verlangte er, dass die Bären ihr Kupfer abbauen und an den ehemaligen Stamm der Otter abtreten sollten. Ohne Hoffnung auf anderweitige Hilfe, willigte der Häuptling in den Handel ein. Als das erste Kupfer freigelegt wurde erschien Gweros voller Zorn über diese Erniedrigung und erschlug den Häuptling. Nie wieder solle der Stamm der Bären vor jemandem knien.


Kupfer und Erz:

Als sich das Blut des Häuptlings über das Kupfer ergoss, wusch es auf ungeklärte Weise die Schande der Erniedrigung aus dem Metall heraus, das zu Eisen veredelte und der Stamm machte sich das neue, starke Metall schnell zu eigen. Sie errichteten Essen und schmiedeten Waffen daraus, mit denen sie den Stamm der Otter zwei Jahre später vernichteten. Nachdem nun einige Teile des Waldes den Essen zum Opfer gefallen waren, trat ein Eichengeist an die Bären heran und bat, seine Kinder zu verschonen. Im Gegenzug wolle er Gweros Schmerzen lindern. So verband sich der Eichengeist mit Gweros und heilte dessen Wunden beinahe vollständig.


Eiche und Bär:

Die Verbindung der Geister hatte weitreichende Folgen. Zwar spürte Gweros kaum noch das Gift, dafür war er nun noch stärker an den Zyklus des Jahres gebunden. Auch die Formen seiner Erscheinung erinnern an den Zusammenschluss. So ist der Winter seit jenen Tagen die Zeit, in der die alten Wunden erneut aufbrechen und sich der Schmerz in Zorn entlädt. In dieser Jahreszeit führt Gweros als stahlgrauer Berserker seine Anhänger in die Schlacht. Im Frühling gibt er sich in Gestalt eines jungen Bären seinem Übermut hin und tollt durch die Wälder. Der Sommer ist die Zeit für besonnene und durchdachte Feldzüge, die von Gweros als dem würdevollen Schnitter begleitet werden. Einzig der Herbst bietet Zeit zur Besinnung. In diesem Jahresabschnitt bereitet er sich traditionell auf die düstere Zeit des Leidens vor und dankt der Natur für ihre Gaben. In dieser Zeit tritt er als Eiche mit braunem Fell und silbernen Blättern in Erscheinung. Die wiedererlangte Stärke ermöglichte es den Bären schließlich alle anderen Stämme als Bündnispartner zu gewinnen, oder sie zu vertreiben.


Erz und Silber:

Nachdem die menschlichen Stämme weitgehend unter dem Bären geeint waren, strebte ein junger Anführer, namens Eichenherz, danach auch mit anderen Rassen Bündnisse einzugehen. Hierbei spielte die Glaubensart eine wichtige Rolle. So erlangte Eichenherz ein Bündnis mit den Elfen, deren Gottheiten die Natur ehrten, ohne in Gweros Augen eine Gefahr für seinen Führungsanspruch darzustellen. Ebenso verbündete er sich mit den naturnahen Braunpelzen, die anderen orkischen Stämme hingegen vertrieb er mit dem Stahl seiner Klinge. Ähnlich erging es den Gnomen und Zwergen, die er jagte, wo immer er sie fand. Im Alter von zwanzig Jahren war es Eichenherz schließlich gelungen das Blut aller Völker zu erlangen, um es in einem kräftezehrenden Ritual, tief unter der ersten Eisenmiene, seinem Schutzgeist darzureichen. Durch diese Gabe gelang es Gweros zu einem Gott aufzusteigen und die graue Grotte der Eisenmiene erstrahlte fortan in silbernem Glanz. Der Lohn, den Eichenherz für seine Mühen erhielt, war die Stärke und Macht, die er benötigte, um auch seine letzten Widersacher aus seinem Reich zu entfernen und die Herrschaft über die Silbermark anzutreten. Aus der Stammesgeschichte heraus erklärt sich, dass der Handel mit Kupfer fortan mit dem Tod bestraft wurde und die Landeswährung aus Stahl und Silber bestand.


Bann, Fluch und Bündnisbruch:

Einige Jahrhunderte behielten die Bündnisse, die von Eichenherz geschmiedet worden waren, ihre Gültigkeit. Doch mit jeder heranwachsenden Generation verloren sie an Bedeutung. So war es oft nur dem Eingreifen von Gweros zu verdanken, dass diese nicht wegen Kleinigkeiten gebrochen wurden. Aber gerade dieses beständige Eingreifen des Gottes musste früher oder später den Eindruck von Bevormundung bei den Baronen erwecken. Schließlich sollte die Politik eines Landes nicht von einem Gott gemacht werden. So schlossen sich die sieben Barone der Silbermark zusammen, um der ständigen Einmischung des Gottes ein Ende zu bereiten. In einer schicksalhaften Sommernacht schickten sie ihre besten Kämpfer, Magier und Kleriker anderer Götter, um dem Heiligtum von Gweros das Blut zu entreißen und den Gott aus der Grotte zu verbannen. Noch während der Kämpfe um das Heiligtum und seiner nahenden Niederlage, verfluchte Gweros die Verräter, von denen keiner eines natürlichen Todes starb. Nach diesem Gemetzel zerbrachen die Bündnisse mit Elfen und Braunpelzen, die sich in die Wälder zurückzogen, während sich die Barone zerstritten und den Hass an ihre Nachfolger weiterreichten.


Die drei Flüche des Gweros:

1. Wenn die Erben des Eichenherz in der Stunde der größten Not, den Stahl des Schwertes mit dem Blut ihrer Feine tränken, dem Tod voll Stolz ins Auge blicken, statt zu knien, dann wird Gweros erwachen und den Packt erneuern. 2. Nie sollen die Erben der Verräter ihre Tat vergessen: jedes Kupfer soll sich in ihren Händen in blankes Eisen verwandeln und Silber in ihren Händen entflammen. 3. All jene, die den Verrätern geholfen, sollen auf ewig von den Geistern des Stammes verfolgt und zu unaussprechlichen Taten gezwungen werden, bis sie Gweros befreien.

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