Vom Bären, der Elster und dem Falken (Fabel)

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Die Fabel "Vom Bären, der Elster und dem Falken" ist eine seit langer Zeit verbreitete Geschichte der Menschen Rawalds, um sie den Kindern oder an Lagerfeuern zu erzählen.

Vom Bären, der Elster und dem Falken

(Verfasst von Gweromar)


Es war einmal ein gutmütiger Bär. Der lebte in der sogenannten freien Silbermark. Er lebte zufrieden und im Einklang mit der Natur. Und diese ernährte ihn und seine Familie nicht schlecht. Der Bär war zufrieden und hätte zeit seines Lebens nie Hunger leiden müssen. Es gab Fische im nahen Fluss, Honig in den Nestern auf den Bäumen. Und so fort.


Es kam eine gierige Elster. Zu klein und zu schwach um vom eigenen Tagewerk zu leben und sie neidete dem Bären sein schönes Fleckchen Wald mit all den kräftigen und nahrhaften Fischen und dem leckeren Honig. Die Elster sah nicht die Natur und sah nicht das Zusammenspiel. Die Elster sah nur den Profit, hinter all den Fischen und dem leckeren Honig.


Also schnatterte sie auf den Bären solange ein, dass es ihm noch besser gehen könnte und das Fischejagen noch einfacher und bequemer sein könnte, bis der friedliche und gemütliche Bär, der nur seine Ruhe und seinen Frieden wollte, nachgab und sich das Geschäft aufschwatzen ließ.


So kaufte er der Elster eine Reuse ab. Und tatsächlich war der Fischfang viel bequemer. Da die Reuse nun aber viel mehr kostete, als er hatte und auch zu haben brauchte, musste sich der gutmütige und auch leichtgläubige Bär verschulden.


Und wurde er anfänglich noch gemütlich satt, so gingen von Monat zu Monat mehr und mehr der in der Reuse gefangenen Fische an die Elster und ihre Schergen bis der Bär nur noch Honig und Wasser zur Nahrung hatte.


Die Elster wollte aber mehr und mehr der Zinsen und Zinseszinsen. Und so musste der Bär, der ehrlich war und zu seinem Wort stehen wollte auch seinen Honig aufgeben.


Und selbst damit war die gierige Elster noch nicht zufrieden. Nein sie forderte das Land des Bären denn der an Hunger leidende und deshalb immer weniger gutmütige Bär war kein schöner Anblick. So sprach die Elster. Bär, dein Anblick betrübt mich. Aber du sollst etwas zu essen bekommen, wenn du für mich arbeitest. Der Bär hatte Hunger also willigte er unzufrieden aber gezwungener Maßen ein. Er schuftete und wurde immer karger, denn er erhielt weniger zu essen, als er für die viele und schwere Arbeit brauchte. Denn die Elster hatte entdeckt, dass die Bäume und deren Holz edel war. Und so ließ die den Bären Bäume fällen und fortschleppen.


Doch verzaget nicht, als der Wald so lichter wurde und die Krankheit und zunehmende Schwäche des Bären offenkundig wurde, entdeckte ein Falke das Übel, die Ausbeute und die Ungerechtigkeit. Er stürzte herab und packte die Elster, wie sie gerade den armen Bären antrieb noch härter zu arbeiten und drohte ihn hungern zu lassen. Unter den Krallen des Falken brachen der Elster Genick und Rückgrat.


Der Bär, von seinem Peiniger befreit sah sich um und erwachte aus diesem Jahrhunderte währenden Alptraum. Er sah, wie er ausgebeutet wurde. Er sah, wie das Land gelitten hatte. Er sah, was geschehen. Er zerschlug die Reuse, er nährte sich, er wurde stark.


Der Bär erhob sich von dem Joch aller Elstern und ward wieder frei.


Und die Moral von der Geschicht : Traue einer Elster nicht.

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